Musikalische Geschichten, die stark machen

Seit Beginn des Schuljahres trifft sich in der Merseburger Grundschule „Am Geiseltaltor“ jeden Dienstag eine ungewöhnliche Gruppe:  Danny, Aesil, Leon, Rahaf und vierzehn weitere Schulkinder, zwei Lehrkräfte der Kreismusikschule „Johann Joachim Quantz“ und zwei Dolmetscher. Ihr Interesse gilt den persönlichen Geschichten der Kinder. Gemeinsam erforschen sie, wie diese Geschichten mit Musik erzählt und ausgestaltet werden können.

Die Treffen werden gefördert durch das Programm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel des Programmes ist es, die Grundschüler über die Arbeit an den musikalischen Geschichten bei der Entwicklung der eigenen Stärken zu unterstützen, sodass sie eine größere Eigenständigkeit, mehr Teamfähigkeit und insgesamt bessere Bildungschancen entwickeln.

“Geschichten sind identitätsstiftend. Sie leben davon, dass sie weitergetragen und mit anderen Menschen geteilt werden. Manchmal finden Übertreibungen ihren Weg in die Geschichte, und fast immer ändern sich Geschichten im Laufe der Zeit. Wenn man in einer neuen Kultur, in einem neuen Land ankommt, aus welchem Grund auch immer, ist es wichtig, die eigene Geschichte zu erzählen, fortzusetzen, aber auch neue Geschichten kennenzulernen”, beschreibt der Initiator des Projektes, Trompetenlehrer Linus Bornheim, den Ansatz.

Beim Entwickeln einer musikalischen Umsetzung der Texte sind gegenseitiges Zuhören und Verstehen genauso gefordert wie Teamwork und unterstützendes Handeln. Die Kinder lernen einfache Rhythmen und Melodien kennen und sind am Ende des Projektes hoffentlich sehr stolz, wenn sie ihre Lieblingsgeschichten Lehrkräften, Schulkindern und Eltern vortragen können. Kurz vor Weihnachten soll es soweit sein.